Wälder leiden unter Trockenheit und Hitze

Abgestorbene Kiefern

Foto: Florian Stahl, LWF

Die Bayerische Forstverwaltung erfasst jedes Jahr den Zustand der Waldbäume. Dieser hat sich 2020 im Vergleich zum Vorjahr weiter verschlechtert. Drei heiße Dürresommer in Folge haben in unseren Wäldern deutliche Spuren hinterlassen.

Ein wichtiger Indikator für den Zustand der Waldbäume ist der mittlere Nadel- und Blattverlust. Dieser stieg bayernweit über alle Baumarten gemittelt deutlich auf 28 Prozent. Dabei zeigt sich eine Zweiteilung Bayerns. Durch die höheren Niederschläge in Südbayern fällt der Anstieg dort nicht so stark aus wie in den drei fränkischen Regierungsbezirken. Hier liegt der Nadel- und Blattverlust mit 32 Prozent deutlich über dem bayerischen Mittel. Bei den vier häufigsten Baumarten im Landkreis Ansbach stellt sich die Situation wie folgt dar.

Zustand der bayerischen Kiefern

Besonders den an kühles Klima angepassten Nadelbäumen machen Hitze und Trockenheit zu schaffen. Während sich der Kronenzustand der Kiefern in Südbayern sogar verbesserte, stieg der Nadelverlust in den fränkischen Trockengebieten. Besorgniserregend ist die weitere Ausbreitung des Diplodia-Triebsterbens bei der Kiefer. In Kombination mit anderen Schadursachen sterben einzelne Kiefern, mittlerweile aber auch ganze Kiefernbestände vor allem an Südrändern ab. Da das Diplodia-Triebsterben von milden Wintern, feuchtwarmer Frühjahrswitterung und nachfolgenden trockenen Sommern profitiert, ist eine weitere Zunahme der Schäden zu erwarten.

Nadelverluste bei Fichte

Auch die Fichten weisen in unserer Region deutlich höhere Nadelverluste auf als im Süden Bayerns. Die beiden wichtigsten Fichten-Borkenkäfer – Buchdrucker und Kupferstecher – profitierten dagegen auch dieses Jahr wieder von Hitze, Trockenheit und sturmbedingten Einzelwürfen und konnten ihre Massenvermehrung fortsetzen. Entsprechende Schäden waren die Folge.

Hitzestress bei Rotbuchen

Die Buche leidet auch unter den anhaltenden Hitze- und Trockenperioden. Ihr Zustand hat sich deutlich verschlechtert. Immer wieder starben einzelne Altbuchen aufgrund von Hitze und unzureichender Wasserversorgung ab. Bei uns zum Beispiel vermehrt im Raum Rothenburg ob der Tauber. Die langjährigen Beobachtungen zeigen, dass sich bei der Buche immer wieder Phasen stärkerer Verlichtung und Erholung abwechseln und die Baumart bislang plastisch auf äußere Einflüsse wie beispielsweise Witterung reagiert

Eichen erfahren leichte Verbesserung

Die Eiche kommt relativ gut mit den sich ändernden Klimabedingungen zurecht. Ihr Zustand hat sich im Vergleich zu den letzten Jahren verbessert. In den Jahren 2018 und 2019 traten im Landkreis Ansbach noch deutliche Fraßschäden durch den Schwammspinner auf. Durch den Zusammenbruch der Massenvermehrung des Schmetterlings ist dieses Jahr die Situation deutlich entspannter.

Notwendigkeit des Waldumbaus

Die Ergebnisse der diesjährigen Waldzustandserhebung zeigen erneut, dass der Umbau anfälliger Nadelwälder hin zu klimastabileren Mischwäldern konsequent fortgesetzt werden muss. Gerade auf den im Landkreis weit verbreiteten Zweischichtböden werden dabei Eichen-Mischwälder eine wichtige Rolle einnehmen. Das AELF Ansbach unterstützt die Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer beim Waldumbau mit Beratung und finanzieller Förderung.
Weitere Informationen
Die detaillierten Ergebnisse der Waldzustandserhebung sind im Waldbericht 2020 des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zusammengefasst. Der Bericht kann unter folgendem Link heruntergeladen werden.

Waldbericht und Waldzustandserhebung - Staatsministerium Externer Link