Planung von Reitanlagen
Anforderung an Reitplätze
Um Pferde bei ungünstigen Witterungsbedingungen bewegen und trainieren zu können, ist ein Allwetterplatz (Reitplatz / Bewegungsplatz) ideal. Er sollte je nach Betriebsgröße und Schwerpunkt eine bereitbare Fläche von mindestens 20 auf 40 Metern besitzen.
Vorab ist zu klären, wie eine langjährige Nutzung und Funktionalität gewährleistet werden kann. Der gesamte Bodenaufbau, einschließlich der Tretschicht sollte auf den Verwendungszweck des Platzes (z. B. Springreiten, Westernreiten, Schulunterricht etc.) abgestimmt werden. Die Standfestigkeit und Tragfähigkeit des Baugrundes bestimmen den Aufbau des Platzes. Einfluss nehmen auch der Niederschlag sowie die angewandte Bewässerung (z. B. Ebbe-Flut-System).
Der Baugrund muss nach Entfernen von Humus und Erde (Mutterboden) oder eines anderen nicht tragfähigen Untergrunds die notwendige Tragfähigkeit und eine hohe Standfähigkeit aufweisen.
Aufbau eines Reitplatzes
Je höher die Tragschicht (Schotterschicht) aufgebaut ist, umso größer ist die Aufnahmekapazität an Wasser bei Niederschlägen. Drainagen sind standortbedingt notwendig, zum Teil genügt eine Oberflächenentwässerung über Sattel- oder Pultdach mit einem Gefälle von 1,0 bis 1,5%.
Die Trennschicht hat die Aufgabe, dass sich das Material der Tragschicht nicht mit dem der Tretschicht vermischt. Sie muss wasserdurchlässig, widerstandsfähig gegen punktuellen Druck sowie schräg wirkenden Kräften sein.
Folgende Materialien sind für die Trennschicht verwendbar:
- Bitumen, wasserdurchlässig, ca. 6 bis 8 cm
- Bitumen-Fräs-Material vom Straßenbau, ca. 6 bis 8 cm
- Kunststoff- oder Gummimatten, ca. 4 bis 5 cm
- Mineralbeton, Körnung 0/16 bis 0/22, Höhe ca. 8 bis 10 cm
- Betonrecycling, Körnung 0/16 bis 0/22, Höhe ca. 8 bis 10 cm
Die Trennschicht muss mit der aufgebrachten Tretschicht eine rutschfeste Verbindung eingehen. Die Tretschicht ist auf die verschiedenen Anforderungen, der Disziplin, der Reitweisen sowie der Belastungsintensivität abzustimmen. Sie muss trittsicher, tragfähig, stoßdämmend, wasserdurchlässig sowie wasserspeichernd sein. Die Tretschicht besteht meist aus Sand oder einem Gemisch aus Sand und Zuschlagstoffen.
Es ist notwendig, den geeigneten Sand mit der richtigen Körnung sowie genügend Feinanteilen (Sieblinie) zu haben. Die Bezeichnung 0 - 4 gibt Auskunft über die Korngröße, jedoch nicht über die Sandmischung diese die notwendige Standfestigkeit gewährleistet. Um je nach Disziplin, die gewünschte Elastizität zu erreichen, können zusätzlich ca. 20 bis 40 % Gatterspänne (keine Sägespäne!) oder künstliche Zuschlagstoffe beigemischt werden.
Bitte beachten Sie:
Beim Einsatz von Fremdmaterialien ist die Umweltverträglichkeit zu prüfen. Das Aufbringen der Tretschicht muss mit leichtem Gerät vom Rand her erfolgen, damit der Unterbau nicht beschädigt wird.
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