Die Haselmaus – einem heimlichen Kletterakrobaten auf der Spur

Haselmaus in ihrem KobelZoombild vorhanden

Die Haselmaus - unser kleinster heimischer Bilch

Mitte Mai ist es wieder soweit. Die Fachstelle für Waldnaturschutz am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Ansbach ist unserem kleinsten heimischen Bilch auf der Spur.

Im Rahmen eines bundesweiten Monitorings wird der Erhaltungszustand und die Populationsentwicklung dieser nach Europarecht streng geschützten Art auf ausgewählten Flächen im Wald regelmäßig erfasst.

Kennzeichen

Die überwiegend gelblich bis rötlich braun gefärbte Haselmaus ist winzig. Mit Schwanz ist sie gerade einmal knappe 15 cm groß und mit höchstens 40 Gramm ein echtes Leichtgewicht. Als ausgesprochen geschickter Kletterer ist sie in der Dunkelheit in dichten Gebüschen, Hecken, Waldsäumen und Mischwäldern auf Nahrungssuche unterwegs. Das Nahrungsspektrum umfasst dabei neben Insekten insbesondere pflanzliche Kost, je nach Jahreszeit bestehend aus Pollen und Knospen, Beeren und Früchten sowie im Herbst vorzugsweise aus energiereichen Samen und Nüssen. Gerade diese sind für die Fettreserven enorm wichtig, die Haselmäuse für ihren von etwa Ende Oktober bis Ende April dauernden Winterschlaf benötigen.

Lebensweise

Während der aktiven Phase im Sommerhalbjahr verschläft die Haselmaus den Tag in faustgroßen, kugeligen Nestern aus Laub, Blättern und Gras. Diese hängt sie an Büschen oder Bäumen auf und bringt dort auch ihre Jungen zur Welt. Darüber hinaus werden neben Baumhöhlen auch gerne Nistkästen als Tagesversteck genutzt. Diesen Umstand macht man sich beim Monitoring, also dem regelmäßigen Erfassen der Populationsentwicklung zu nutze.

Wo steckt die Haselmaus?

Hummel Haselmausmonitoring Elmar Pfau Aelf AnsbachZoombild vorhanden

Nistkasten-Überprüfung beim Haselmausmonitoring

In einem geeigneten, reich strukturierten Laubwald bei Virnsberg wurden daher fünfzig Haselmauskästen in regelmäßigen Abständen an Bäumen aufgehängt. Waldnaturschutzspezialisten der Bayerischen Forstverwaltung kontrollieren diese jeweils im Frühjahr und im Herbst und melden die Ergebnisse zur bayernweiten Auswertung. Diese wiederum ist Bestandteil des europaweiten Monitorings der Art im Rahmen von Natura 2000, dem weltweit größten Verbund an Schutzgebieten für zahlreiche Arten und unterschiedliche Lebensraumtypen.
Erfreulicherweise war ein Teil der Kästen bei der zweiten Kontrolle bereits von Haselmäusen angenommen. „Dies gibt Anlass zu vorsichtigem Optimismus“ so Robert Schwanzer, Leiter der Fachstelle Waldnaturschutz Mittelfranken vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Ansbach.

Was machen wir?

Mit den sieben bayerischen Fachstellen für Waldnaturschutz der bayerischen Forstverwaltung stehen in jedem Regierungsbezirk spezialisierte Teams zur Seite, die die Forstleute vor Ort in allen Belangen des Waldnaturschutzes unterstützen. Zu deren Aufgaben gehören unter anderem die Beratung und Schulung in Naturschutzfragen sowie Aufgaben im überregionalen Naturschutz, im Rahmen des Natura 2000 Gebietsmanagements und bei der Umsetzung aktiver Erhaltungsmaßnahmen. Die regionale Unterstützung der Ämter bei der Öffentlichkeitsarbeit und die Vernetzung aller Akteure im Naturschutz ist ebenfalls ein wichtiges Arbeitsfeld, um den Waldnaturschutz auf der Fläche voranzubringen und die Naturschutzleistungen unserer Wälder weiter zu stärken.