Vierte Bundeswaldinventur
Regionale Ergebnisse für die Wälder in Mittelfranken

© Nadine Rauch
Die Wälder in Mittelfranken werden strukturreicher, vielfältiger und naturnäher. Der Waldumbau kommt deutlich voran: die Laubwaldfläche ist auf 40 % angestiegen.
Die Daten wurden 2022 im Rahmen der vierten Bundeswaldinventur erhoben. Ende Juli wurden die regionalen Ergebnisse im Rahmen eines Pressetermins vorgestellt. Die Bundeswaldinventur ist eine forstliche Großrauminventur, die alle 10 Jahre in ganz Deutschland nach einem einheitlichen Verfahren durchgeführt wird, um Zustand und Veränderung der Wälder in Deutschland zu erfassen.
Die Kiefer ist (noch) die Nummer 1 in Mittelfranken

© Stefan Pratsch
Die Waldkiefer ist mit rund 42 % weiterhin die häufigste Baumart in Mittelfranken, gefolgt von Fichte, Eiche und Buche. Mittelfranken hat die höchsten Kiefernanteile aller Regierungsbezirke. Die Holzvorräte sind leicht angestiegen, doch der Klimawandel macht der borealen Baumart stark zu schaffen. Hitze und Dürre schwächen die Kiefern, während Sekundärschädlinge wie Diplodia, Mistelbefall und Prachtkäfer die Bäume letztendlich zum Absterben bringen. Trotz und gerade wegen dieser Herausforderungen steckt in den Wäldern ein erhebliches Nutzungspotential, das es zu erschließen gilt - insbesondere im Hinblick auf klimapolitische Ziele. Projektbezogen wollen wir im Amtsbereich die Waldbesitzenden in Zukunft noch effizienter beim Umbau der bedrohten Kiefernwälder unterstützen.
Waldumbau in Mittelfranken macht deutliche Fortschritte

© LWF Bayern
Etwa ein Drittel der Waldfläche sind bereits mit jungen Bäumchen bestockt. Der Laubholzanteil liegt hier bei ca. 76 %. Am häufigsten verteten sind die Edellaubhölzer. Im Vergleich zu den anderen Regierungsbezirken weist Mittelfranken mit 15 % den höchsten Eichenanteil in der Verjüngung auf.
Viel Leben in totem Holz: Totholzvorräte sind angestiegen

© Fabian Kowollik
Es bestätigt sich auch in Bezug auf Totholz, dass die naturnahe Bewirtschaſtung erfolgreich ist. Während vor noch nicht allzu langer Zeit Wälder mit Totholz als „unaufgeräumt“ galten, hat sich erfreulicherweise mittlerweile sowohl bei Waldbesitzenden als auch in der Bevölkerung ein Bewusstsein für den Wert des Totholzes für Wasserrückhalt, Kohlenstoffbindung und vor allem die Waldbiodiversität entwickelt.