Stand 25. Juli 2025
Blattlauszuflug in Kartoffelbeständen

Gelbschale im Kartoffelacker
Zuflug von Blattläusen hat nachgelassen - Warndienst ist beendet
Mittlerweile hat der bisher hohe Zuflug an Blattläusen nachgelassen. Allerdings ist die Gefahr noch nicht gebannt. Falls der Zuflug nochmals ansteigt und auf junges Kraut oder Wiederautrieb in Folge der Niederschläge trifft, sind Virusübertragungen zu befürchten. Eigene Gelbschalen helfen, den Zuflug vor Ort besser einzuschätzen. Die eigene Kontrolle (Gelbschalen) ist der Blattlausauszählung an wenigen Fremdstandorten vorzuziehen. Eine Bestimmung der Blattlausart ist nicht dabei notwendig.
Die Blattlausbekämpfung in Pflanzkartoffeln bringt meist nicht den gewünschten Erfolg bei der Reduzierung des Y-Virus. Die Ursachen liegen darin, dass nicht persistente Viren (z.B. Y-Virus, M-Virus) schon mit jedem Probestich übertragen werden, bevor die Blattlaus den Wirkstoff aufnimmt. Die Vermehrung Y-Virus-anfälliger Sorten bleibt somit in unserer Region ein Wagnis. Anders ist die Situation bei der Übertragung persistenter Viren (z.B. Blattrollvirus). Dazu muss die Blattlaus längere Zeit an der Kartoffelstaude saugen und kann erst 12 Stunden nach der Aufnahme durch die Laus übertragen werden. Deshalb kann mit Insektiziden die Blattrollvirus-Übertragung besser verhindert werden.
Da junges Kartoffelkraut besonders empfindlich für Virusaufnahme und Ableitung ist, muss im Falle eines Insektizideinsatzes dieser schon ab Auflaufen der Kartoffel erfolgen. Auch bei der Krautabtötung, die rechtzeitig erfolgen sollte, muss Wiederaustrieb konsequent verhindert werden.
Für den Einsatz der Insektizide gilt:
Zum Spritzbeginn ab Auflaufen der Pflanzkartoffel bevorzugt Pyrethroide oder ggf. Präparate auf Basis Paraffinöl (Para Sommer, Promanal HP) und ab Reihenschluss bevorzugt systemische Mittel verwenden.
In Y-Virus- anfälligen Sorten bleiben derzeit v.a. eine gewissenhafte Bereinigung der Bestände und ausreichend Abstand zu Konsumbeständen die wichtigsten Maßnahmen und zur Abreife hin eine nachhaltige Sikkation des Krauts ohne Wiederaustrieb.
Datum | Oberrödel (Roth) | Hofstetten (Roth) | Mitteleschenbach (Ansbach) | Moosbach (Ansbach) |
---|---|---|---|---|
22.05. | 4 | noch keine Meldung | noch keine Meldung | 6 |
26.05. | 2 | 0 | noch keine Meldung | 1 |
30.05. | 21 | 0 | noch keine Meldung | 5 |
02.06. | 4 | 4 | 12 | 12 |
05.06. | 2 | 2 | 7 | 8 |
10.06. | 8 | 3 | 4 | 6 |
13.06. | 11 | 22 | 3 | 7 |
16.06. | 18 | 4 | 23 | 24 |
20.06. | 13 | 6 | 17 | 14 |
23.06. | 2 | 0 | 35 | 9 |
26.06. | 2 | 7 | 42 | 4 |
30.06. | 3 | 8 | 48 | 10 |
03.07. | vertrocknet | 2 | 10 | 8 |
07.07. | umgefallen | 5 | 12 | 4 |
10.07. | 1 | 2 | 2 | |
14.07. | 6 | 4 | 54 | 9 |
17.07. | 0 | 7 | 3 | |
21.07. | 0 | 3 | 3 | |
24.07. | 4 | 1 |
Wir bedanken uns bei den Betrieben Heinloth (Oberrödel), Glenk (Hofstetten), Lederer (Mitteleschenbach) und Maurer (Moosbach) für die Erhebungen sowie bei Ursula Wirkner und Astrid Wagner vom Erzeugerring Mittelfranken für die Zusammenstellung der Daten.
Nachfolgend finden Sie Hinweise zu den zugelassenen Insektiziden in Kartoffeln.
Krankheiten und Schädlingen in Kartoffeln - Hinweise der LfL Freising