Pfadackerhof – Gelbvieh aus Überzeugung

Der Pfadackerhof wurde 2013 von Kathrin Adrio und Christian Fischer gegründet und befindet sich geografisch in der Vorrhön, im Landkreis Main-Spessart.

Stark wechselnde Böden am Übergang von Muschelkalk (Spessart) zum Buntsandstein (Rhön), sowie sehr viele Steillagen, die meist als Weiden dienen, sind charakteristisch für die Gegend. Derzeit werden ca. 40 Mutterkühe, die eigene Nachzucht und Mastbullen gehalten. Ein Großteil der Tiere geht im Sommer auf die Weide. Das Fleisch wird über eine Metzgerei und den eigenen Hofladen vermarktet.

Betriebliche Eckdaten

  • 2013 Gründung
  • 2014 Aussiedlung mit Bau eines Zweiraumstalls
  • Seit 2015 Bewirtschaftung von 80 Hektar Ackerland und 60 ha Dauergrünland nach Bioland-Richtlinien

Gelbvieh

Stall und Haltung

Stall und Haltung:

  • Liegebereich mit Tiefstreu, erhöhter Laufgang (Schieberentmistung) am Futtertisch
  • Laufhöfe für alle Mastgruppen
  • Sommerweidegang für Mutterkühe, Rinder und Bullen bis 12 Monate
  • Seit 2024 Umstellung auf Winterkalbungen; Auslöser: Wunsch nach Verbesserung der Arbeitswirtschaft sowie die Wolfsproblematik in Spessart und Rhön
  • 80 erzeugte Mastbullen stammen aus eigener Nachzucht und Mutterkuhabsetzern verschiedener Rassen aus Spessart und Rhön

Zucht

Zucht

  • 27 Mutterkühe in Herdbuch (HB) A, 13 Vorbuch-Kühe, zwei Gelbviehdeckbullen
  • Ziel sind 100% Gelbvieh-Kühe in HB A
  • 70% der Tiere sind genetisch hornlos
  • Zuchtziele des Betriebes sind Fleischigkeit, gutes Exterieur und Hornlosigkeit
  • Einsatz von künstlicher Besamung bei Kalbinnen (Leichtkalbigkeit) und zur Erzeugung eigener Deckbullen für die Linienvielfalt
  • Verkauf der nicht für den eigenen Betrieb benötigten weiblichen Nachzucht als Zuchttiere

Fütterung und Mastleistung

Winterfütterung

Winterfütterung

  • Mutterkühe und weibliche Rinder: Heu und Kleegrassilage
  • Mastbullen: kleegrasbetonte TMR aus 2/3 Kleegrassilage, 1/3 Maissilage und Schrot (Hafer/Triticale/Körnermais)
  • Zunahmen von ca. 1300 g mit ausschließlich Kleegras als Eiweißfutter

Weidebetrieb

Weidebetrieb

  • Ca. 30 ha reine Weidefläche, davon 20 ha mit Stallzugang
  • Ca. 15 ha Mähweiden für den 1.Schnitt
  • Herde 1: Deckbulle und 20 Kühe mit ml. Kälbern (3 Umtriebsweiden mit Stallzugang)
  • Herde 2: 15 Kühe mit weibl. Kälbern (4 Umtriebsweiden)
  • Herde 3: Deckbulle mit Kühen und ml. Kälbern (Standweide 4 -5 Tiere)
  • Herde 4: ca. 25 weibl. Mast- und Zuchttiere + 1-2 Kühe (Standweide mit Stallzugang)
  • Herde 5: ca. 25 ml. Masttiere bis 12 Monate (Standweide mit Stallzugang)

Zufütterung in den Trockenmonaten

Zufütterung in den Trockenmonaten:

  • Mutterkühe: Zufütterung im Stall mit Kleegras und Heu, bzw. auf den Weiden ohne Stallzugang mit Heuraufen
  • Mast- u. Zuchtvieh (ml. / wbl.) hat immer Zugang zum Stall

Einblicke in den Pfadackerhof

Blick in den Stall Pfadackerhof: Die Betriebsleiter im Pfadackerhof mit Herrn Adrio sen.

Betriebsleiter

Gelbviehherde Pfadackerhof

Steillagen

männliche Masttiere gehen ebenfalls bis 12 Monate auf die Weide

Männliche Masttiere

Auch bei Trockenheit gedeihen Gelbviehkälber

Gelbviehherde bei Trockenheit

Gelbviehtiere kommen mit extensiver Weide bestens klar

Extensive Weide

Fleischvermarktung

  • Transport zum Schlachthof in Fulda erfolgt in Eigenregie
  • Wöchentlich werden ca. drei Tiere geschlachtet
  • Metzgerei Kleinheinz in Unterleichtersbach übernimmt Bio-Verarbeitung und Fleisch-Portionierung sowie einen Teil der Vermarktung
  • Im eigenen Hofladen "Pfadacker-Hofverkauf GbR" wird Fleisch auf Bestellung im 3-wöchigen Rhythmus verkauft; Burger-Patties, Hackfleisch, Bratwürste, Rouladen (alles tiefgefroren), Steak, Wurst und Glasprodukte gibt es nach Terminvereinbarung

Förderung

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