Stand 03. Juni 2025
Blattlauszuflug in Kartoffelbeständen

Gelbschalen im Kartoffelacker

Gelbschale im Kartoffelacker

Teils deutlicher Zuflug von Blattläusen

Über das vergangene Wochenende sind teils deutlich Blattläuse zugeflogen. Wenn Insektizide in Pflanzkartoffeln geplant sind, sollten diese jetzt sobald als möglich zum Einsatz kommen. Eigene Gelbschalen helfen, den Zuflug vor Ort besser einzuschätzen. Die eigene Kontrolle (Gelbschalen) ist der Blattlausauszählung an wenigen Fremdstandorten vorzuziehen. Eine Bestimmung der Blattlausart ist nicht dabei notwendig.
Die Blattlausbekämpfung in Pflanzkartoffeln bringt meist nicht den gewünschten Erfolg bei der Reduzierung des Y-Virus. Die Ursachen liegen darin, dass nicht persistente Viren (z.B. Y-Virus, M-Virus) schon mit jedem Probestich übertragen werden, bevor die Blattlaus den Wirkstoff aufnimmt. Die Vermehrung Y-Virus-anfälliger Sorten bleibt somit in unserer Region ein Wagnis. Anders ist die Situation bei der Übertragung persistenter Viren (z.B. Blattrollvirus). Dazu muss die Blattlaus längere Zeit an der Kartoffelstaude saugen und kann erst 12 Stunden nach der Aufnahme durch die Laus übertragen werden. Deshalb kann mit Insektiziden die Blattrollvirus-Übertragung besser verhindert werden. Da junges Kartoffelkraut besonders empfindlich für Virusaufnahme und Ableitung ist, muss im Falle eines Insektizideinsatzes dieser schon ab Auflaufen der Kartoffel erfolgen. Auch bei der Krautabtötung muss Wiederaustrieb konsequent verhindert werden.

Für den Einsatz der Insektizide gilt:
Zum Spritzbeginn ab Auflaufen der Pflanzkartoffel bevorzugt Pyrethroide oder ggf. Präparate auf Basis Paraffinöl (Para Sommer, Promanal HP) und ab Reihenschluss bevorzugt systemische Mittel verwenden.

In Y-Virus- anfälligen Sorten bleiben derzeit v.a. eine gewissenhafte Bereinigung der Bestände und ausreichend Abstand zu Konsumbeständen die wichtigsten Maßnahmen und zur Abreife hin eine nachhaltige Sikkation des Krauts ohne Wiederaustrieb.

Angaben: Geflügelte Blattläuse, jeweils Neuzuflug
DatumOberrödel
(Roth)
Hofstetten
(Roth)
Mitteleschenbach
(Ansbach)
Moosbach
(Ansbach)
22.05.4noch keine Meldungnoch keine Meldung6
26.05.20noch keine Meldung1
30.05.210noch keine Meldung5
02.06.441212

Wir bedanken uns bei den Betrieben Heinloth (Oberrödel), Glenk (Hofstetten), Lederer (Mitteleschenbach) und Maurer (Moosbach) für die Erhebungen sowie bei Ursula Wirkner und Astrid Wagner vom Erzeugerring Mittelfranken für die Zusammenstellung der Daten.

Nachfolgend finden Sie Hinweise zu den zugelassenen Insektiziden in Kartoffeln.

Krankheiten und Schädlingen in Kartoffeln - Hinweise der LfL Freising Externer Link