Frühjahr 2024
Warndienst Rapsschädlinge

GelbschalenZoombild vorhanden

Gelbschalen mit Abdeckung

Mit Hilfe von Gelbschalen wird der Zuflug der Stängelschädlinge überwacht

Nach den Grundsätzen des integrierten Pflanzenschutzes ist eine Bekämpfung der Rapssschädlinge erst sinnvoll, wenn die festgelegten Schwellenwerte überschritten werden. Bei den Stängelschädlingen beträgt die Bekämpfungsschwelle 10-15 Käfer in 3 Tagen pro Gelbschale, sie wird bei uns bei gutem Flugwetter meist deutlich überschritten. Der Große Rapsstängelrüssler muss dann möglichst sofort nach Zuflug bekämpft werden muss, v.a. wenn er mit einem Anteil von mehr als 5 Exemplaren in der Gelbschale vorkommt. Beim Gefleckten Kohltriebrüssler (rotbraune Fußglieder, weißlicher Fleck auf dem Rücken) besteht aufgrund seines Reifungsfraßes bei Tageshöchsttemperaturen unter 20°C ein Handlungsspielraum von mindestens 14 Tagen. Dies ist von Vorteil, wenn der Zuflug etwas verzettelt erfolgt. Bei einem vollständigen Massenzuflug innerhalb weniger Tage kann allerdings auch zeitnah behandelt werden, wenn eine gute Befahrbarkeit gegeben ist.

Mit eigenen Gelbschalen den Zuflug vor Ort überwachen

Die Gelbschalen sollen zu Vegetationsbeginn in die Bestände gestellt werden, sobald die Temperaturen deutlich über 10°C steigen und sonniges Wetter mit wenig Wind vorherrscht. Die Schalen sollten sattgelb sein und müssen mit einem engmaschigen Gitter (max. 8 x 8 mm) zum Schutz von Bienen und Hummeln abgedeckt sein. Zu Beginn der Vegetation verirren sich häufig die Hummelköniginnen in nicht abgedeckte Gelbschalen, so dass damit die Grundlage für ein späteres Volk stirbt. Achten Sie deshalb auf eine entsprechende Abdeckung Ihrer Gelbschalen.
Die Ämter für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten sowie die Verbundberater in Mittelfranken überwachen an ausgewählten Standorten das Auftreten der Stängelschädlinge im Winterraps. Im nachfolgenden Link werden Sie auf die ISIP-Übersichtsseite mit den Ergebnissen für das Frühjahr 2024 geleitet. Für bayerische Betriebe ist dieser Dienst kostenlos, eine Registrierung ist aber erforderlich, wenn einzelne Standorte abgerufen werden sollen, um zu den genauen Fangzahlen zu kommen.

Rapsmonitoring ISISP Externer Link

Gelbschale mit FangZoombild vorhanden

Massenzuflug an Stängelrüsslern

Der Zuflug an Stängelrüsslern dürfte vor Ostern zum Abschluss kommen
Der Zuflug hat am Donnerstag, 15. Februar, begonnen, aber nur auf warmen Lagen wurden die Behandlungsschwellen um den 18. Februar überschritten. In der KW 12 dürfte der Zuflug der Stängelrüssler dann nach derzeitiger Wetterprognose weitgehend seinen Abschluss finden.
Die bisherigen Meldungen zeigen, dass es für eine sichere Entscheidung vor Ort unabdingbar ist, eigene Gelbschalen, wie oben beschrieben, aufzustellen und entsprechend zu kontrollieren.
Ab sofort bis Blühbeginn die Rapsknospen auf Glanzkäfer kontrollieren

Bis zum Erscheinen der ersten Blüten sind dann jetzt die Knospen der Einzelpflanzen an mehreren Stellen auf den Glanzkäfer zu kontrollieren. Die Gelbschalen sind für eine Bekämpfungsentscheidung gegen Glanzkäfer ungeeignet. Auch wenn man meint, es seien sehr viele Glanzkäfer in der Schale, heißt das noch lange nicht, dass die Bekämpfungsschwelle überschritten ist. Versuche zeigen über viele Jahre, dass die Bekämpfungsschwelle in normalen Beständen (in diesem Frühjahr die Regel) bei mindestens 10 (!) Glanzkäfern pro Pflanze (Knospe) liegt, nur in wirklich schwachen, dünnen Beständen bei mindestens 5 Käfern. Warten Sie hier so lange ab, bis die Schwelle erreicht wird und behandeln Sie keinesfalls zu früh. Kontrollieren Sie nachmittags bei ausreichend Wärme und Sonne und dabei nicht allein den Feldrand und die Überhälter, sonst wird der Befall in der Regel deutlich überschätzt.
Sobald der Raps mit der Blüte beginnt, ist eine Behandlung der Glanzkäfer nicht mehr nötig.

Diagnose der Schädlinge
Nachfolgend finden Sie Hinweise, Bilder und Beschreibungen zu den Rapsschädlingen.

Video

Der Warndienst am AELF Ansbach am Beispiel Raps

Der integrierte Pflanzenschutz wird immer wichtiger. Eine wichtige Stütze ist hierbei die Anwendung des Schadschwellenprinzips in allen wichtigen Kulturen. Mit Hilfe eines Monitorings der Ämter für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in den bayerischen Regierungsbezirken wird das Auftreten von Schaderregern (Pilze, Insekten, Viren usw.) kontrolliert. Exemplarisch wird dies hier am Beispiel Raps gezeigt, in dem der Zuflug von Schädlingen mit Hilfe von Gelbschalen überwacht wird. Die Ergebnisse werden über den Warndienst für die Landwirtinnen und Landwirte zur Anwendung des Schadschwellenprinzips bekannt gegeben.

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Warndienst Raps