Semesterstart mit neuem Schulkonzept im März 2023
Seit März 2023 sind die Klassenräume der Landwirtschaftsschule Ansbach wieder mit Leben erfüllt. 23 Studierende der Fachschule für Ernährung und Haushaltsführung im Alter von 21 bis 56 Jahren haben die Herausforderung des lebenslangen Lernens angenommen und drücken nun neben Beruf und/oder Familie mittwochs die Schulbank.
Alle haben die Möglichkeit, Grundlagen zur Unternehmensführung, die Ausbildereignung sowie den Titel "Fachkraft für Ernährung und Haushaltsführung" zu erwerben. Im Anschluss kann außerdem bei erfüllten Voraussetzungen die Abschlussprüfung Hauswirtschaft abgelegt werden.
Schulkonzept mit mehr Wahlfreiheit
Getreu dem Motto "Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit" möchte sich die Fachschule bayernweit den Anforderungen der Zeit anpassen. Mit Start des Semesters wird auch in Ansbach daher ein Schulkonzept mit mehr Wahlfreiheit gestartet. Um den individuellen Ansprüchen der Studierenden gerecht zu werden, werden Wahlpflichtmodule angeboten. So können Studierende in Fächern ihrer Wahl wie beispielsweise Küchenpraxis oder Haus- und Textilpflege ihr Wissen weiter vertiefen und zusätzliche Kompetenzen erwerben.
Studierende beenden herausforderndes Semester
15 Studierende schlossen im Frühjahr 2022 erfolgreich ihre Fortbildung zur Fachkraft für Ernährung und Haushaltsführung ab. Eine Herausforderung waren Corona und die lange Zeit des Distanzunterrichts - von Dezember 2020, schon gut 3 Monate nach dem Schulstart, bis Mai 2021. Die Schülerinnen zeichneten sich durch Durchhaltevermögen, Motivation und Lernwillen aus. Dies zeigte sich zum Beispiel beim Online-Weihnachtsmenü, eine von vielen digitalen Einheiten. Das Lehrerkollegium vermittelte flexibel und kreativ Inhalte auf Distanz - in Form von Videokonferenzen, Learning-Apps, Bildanleitungen und selbst gedrehten Filmen.
Zum Glück waren viele Exkursionen und Aktionen möglich: vom Fischschlachtkurs über den Persönlichkeitstag, den Besuch verschiedenster Betriebe, ein dreitägiges Haushaltsseminar in Landsberg am Lech bis hin zu den Praxiseinheiten im Garten einer Schülerin. Auch unser Projekt mit einem Stand auf der Bauernmarktmeile bei der Eröffnung des neuen Gebäudes des AELF Ansbach im Herbst war ein Höhepunkt
Weiteres Ukraine-Hilfsprojekt speziell für Kinder
Schülerinnen nähen als Willkommensgruß Kissen mit Steckfächern
Die Welt blickt weiterhin traurig auf die Not leidenden Menschen in der Ukraine. Da anderen zu helfen viel persönliche Freude und Zufriedenheit bereitet, haben unsere Schülerinnen ein weiteres Ukraine-Hilfsprojekt in Angriff genommen. Im Haus- und Textilpraxis-Unterricht entstanden selbst genähte Kissenbezüge mit Steckfächern. Diese dienen – befüllt mit kleinen Aufmerksamkeiten – als Willkommensgruß für Kinder in unserem Landkreis.
Mitte Mai gingen die liebevoll gefertigten Unikate – es waren insgesamt mehr als 20 Kissen - auf die Reise nach Neuendettelsau. Dort übergab sie eine Betreuerin an Flüchtlingskinder.
Jedes Kind erhält mit dem Kissen auch eine Kleinigkeit zum Spielen wie z. B. ein Kartenspiel, ein Kuscheltier oder Tischtennis-Schläger. Weitere aufmunternde Beigaben sind Süßigkeiten, ein paar Strümpfe und Taschentücher.
Die drei Verbände für landwirtschaftliche Fachbildung (VlF) im Landkreis Ansbach sowie einige Lehrkräften an unserer Schule unterstützten die Hilfsaktion finanziell. An dieser Stelle noch einmal herzlichen Dank!
Kleine Ukraine-Hilfe mit ganz viel Herz
Ansbacher Schülerinnen bereiten Lunchpakete für Ukraine-Hilfe-Aktion zu
Die Medienbilder vom Krieg in der Ukraine beschäftigen viele Menschen und entfachen eine große Welle der Solidarität mit den Ukraine-Flüchtlingen. Auch die Schülerinnen an unserer Fachschule für Ernährung und Haushaltsführung in Ansbach wollten als Klasse schnell und unbürokratisch helfen. Im Küchenpraxis-Unterricht stand das Backen von Leckereien für Osterkörbe auf dem Programm. Spontan wurde umdisponiert und aus den vorhandenen Zutaten Fingerfood für Lunchpakete einer privaten Ukraine-Hilfe-Aktion im Landkreis Ansbach kreiert.
Wie können wir als Klasse Ukraine-Flüchtlinge helfen? fragten die Schülerinnen der Hauswirtschaft im März im Küchenpraxis-Unterricht bei Fachoberlehrerin Margit Strauß. Eine Schülerin berichtete von einer privat organisierten Hilfsgüter-Lieferung, bei der auf dem Rückweg Flüchtlinge nach Mittelfranken gebracht werden sollten, die privat Unterschlupf in Petersaurach finden können. An die Verpflegung der Notleidenden hätte dabei bislang noch niemand gedacht.
Die Idee war geboren, wie der Bereich Hauswirtschaft unterstützen könnte: Aus den Zutaten für Oster-Leckereien kann alternativ schmackhaftes, liebevoll zubereitetes Gebäck für Lunch-Pakete entstehen, das Flüchtlingen und Helfern eine aufmunternde Stärkung mit Herz bietet.
Selbstgebackenes Kleingebäck als energiereiche Aufmunterung
Lehrkraft Margit Strauß agierte spontan. Die Anforderungen an die neuen Gebäck-Kreationen wurden im Unterricht zügig erarbeitet und die angedachten Rezepte kurzfristig angepasst: vor allem energiereich, auch Kindern schmeckend und gut aus der Hand zu essen mussten die Backwaren sein. Mit Begeisterung und voller Tatendrang fertigten die angehenden hauswirtschaftlichen Fachkräfte Pizzaschnecken, Nusshörnchen und "fränkische Scones" in Form von Hefegebäck mit Schokolade.
Gepackt wurden die Lunchtüten mit tatkräftiger Unterstützung von Familienangehörigen der Schülerinnen. Verladen in mehrere Kleinbusse machten sich die kulinarischen Care-Pakete einen Tag später auf den Weg Richtung Ukraine. Persönliche Kontakte im Helfer-Team gewährleisteten, dass die Hilfe auch wirklich da ankommt, wo sie besonders nötig gebraucht wird.
Rezept Schokobrötchen oder "Fränkische Scones"
Zutaten für ca. 16 Scones:
(alle Zutaten sollen Zimmertemperatur haben)
1 kg Mehl
1 Würfel Frischhefe
150 g Zucker
375 ml Milch
2 Eier
60 g Butter
1 TL Salz
1 EL Rum
½ Zitrone (Schale und Saft)
½ Fläschchen Buttervanille
zum Unterkneten:
150 g Schokodrops – zartbitter
zum Bestreichen:
1 Eigelb
2 EL Milch
Zubereitung
aus den Zutaten einen Hefeteig herstellen - Teig soll nicht zu fest sein; Teig ca. 30 Minuten gehen lassen
Schokodrops vorsichtig unterkneten
Teig zu Kugeln á 80 g formen, aufs Backblech setzen, nochmals ca. 15 bis 20 Min. gehen lassen
mit Eigelbmilch bestreichen; einschneiden
mit etwas Zucker bestreuen
Backzeit bei 170 °C Heißluft (kein Vorheizen) ca. 20 Minuten
Öko-Schultag - ein Blick über den Tellerrand
Im Rahmen der Blockwoche der Fachschule für Ernährung und Haushaltsführung Ansbach, lernten die Studierenden die ökologische Landwirtschaft kennen.
Am Öko-Schultag "Ökologischer Landbau“"besuchten sie bei einer Exkursion zwei Bio-Betriebe in der Umgebung.
Bei einem Rundgang auf dem Bio-Betrieb „Fetz“ im Landkreis Ansbach erhielten die Studierenden einen Einblick in die ökologische Tierhaltung von Schweinen, Rindern und Geflügel. Außerdem wird dort auch ökologischer Gemüsebau betrieben sowie Direktvermarktung. So können die hofeigenen Produkte direkt an den Endkunden weitergegeben werden. Zusätzlich führt die Familie eine betriebseigene Gaststätte, in der nur Bio-Produkte verarbeitet werden. Dort wurde anschließend gemeinsam zu Mittag gegessen.
Nach einem reichhaltigen Buffet folgte die Weiterfahrt zur nächsten Betriebsbesichtigung, dem Bio-Betrieb „Krämer“ im Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim, ausschließlich mit Schweinemast und Ackerbau. Dort konnte der komplette Schweinestall besichtigt werden und die Studierenden stellten interessiert viele Fragen zur ökologischen Schweinehaltung.
Krapfen online backen – Aktion: Ein Lächeln für dich!
Vieles findet im Moment online statt, so auch der Küchenpraxisunterricht der Fachschule. Zwar können durch Online-Meetings Arbeitsschritte und Lerninhalte gut erarbeitet werden, die Praxis in eigener Regie in der hauseigenen Küche ist aber eine Herausforderung.
Das derzeitige Semester startete die Aktion "Ein Lächeln für Dich!". Die Studierenden eruierten in ihren Familien, welche Traditionen es rund um das Schmalzgebäck gibt. Gute Gespräche entstanden, altes Wissen wurde von Großeltern und Eltern an die Studierenden weitergegeben und in der Klasse ausgetauscht.
Kostprobe für die Nachbarn
Anschließend ging es ran an den Hefeteig. Es wurde geknetet, geformt, frittiert und gefüllt. Nach getaner Arbeit machten sich die schönsten Krapfen auf die Reise. Gut verpackt stellten die Studierenden eine Kostprobe vor die Türe der Nachbarin, verbunden mit einem Gruß aus der Schule. Nicht selten ergaben sich sehr gute Gespräche, während der Krapfen genüsslich verspeist wurde. So wurde nicht nur Neues gelernt und geübt, sondern die frischgebackenen Krapfen vertrieben für kurze Zeit den Coronafrust. Eine Aktion, die Nachahmer sucht! Bayern 1 sendete darüber in der Rubrik "Die gute Geschichte".
Rezept für klassische Faschingskrapfen mit Hiffenmark-Füllung
Zutaten für ca. 15 Krapfen:
500 g Weizenmehl Typ 550
30 g Hefe
250 ml lauwarme Milch
80 g Butter
50 g Zucker
3 Eigelb
abgeriebene Zitronenschale
1 Esslöffel Rum
1 Pack Vanillezucker
¼ Teelöffel Salz
Zubereitung:
- Weizenmehl und Hefe in eine Schüssel geben
- Hefe leicht zerbröckeln
- Die Milch leicht erwärmen und auf die Hefe geben, diese auflösen
- Butter schmelzen
- Alle Zutaten zum Teig geben, 2 Minuten mit dem Knethaken leicht vermischen, anschließend 5 Minuten auf höchster Stufe kneten
- Teig abgedeckt ca. 45 Minuten gehen lassen
Anschließend:
- Krapfen formen durch Ausdrehen oder Ausstechen (mit Glas/ Förmchen)
- Krapfen auf bemehlte Arbeitsfläche (Blech, Nudelbrett, Tablett, …) zugedeckt gehen lassen
- Fett auf 170 °C erhitzen
- Krapfen mit der oberen Seite in das heiße Fett geben, mit etwas Fett begießen (großer Löffel), zudecken und ca. 2 Minuten frittieren
- Krapfen wenden, 2. Seite frittieren
- Krapfen entnehmen, auf Küchenkrepp abtropfen lassen
- Abgekühlt mit Hiffenmark füllen
- Mit Puderzucker bestreuen
Bei der Einweihungsfeier des AELF Ansbach mit Bauernmarktmeile durfte die Landwirtschaftsschule, Abteilung Hauswirtschaft, nicht fehlen. Die Studierenden planten mit viel Elan seit Frühsommer eine Ausstellung, um die Schule zu präsentieren. "Nachhaltigkeit meets Erntedank" lautete das Thema. Mehr
Aus dem Fach Hausgartenbau: Wenn ein Garten zum Lehrsaal wird …
Direkt vom Unterricht vor dem Bildschirm im Homeschooling ging es im Juli 2021 für das Semester der Landwirtschaftsschule, Abteilung Hauswirtschaft, wieder in den Lehrsaal. Dort stand gleich eine Exkursion an: Im Unterrichtsfach Hausgartenbau wurde der Garten einer qualifizierten Gartenbäuerin zum "grünen Lehrsaal" für die Studierenden. Dabei war eine Erkenntnis, dass ein Garten nicht nur Ort des Gemüseanbaus, sondern auch der Begegnung sein kann. Ein Gartencafé lockt Menschen hinaus ins Grüne und schafft besondere Begegnungen.
Für die Studierenden gab es weitere interessante Themen, wie z. B. ein "Kraterbeet", das zu einer Wohlfühloase für Erdbeeren und dem schon fast in Vergessenheit geratenen Erdbeerspinat wird. Dass ein Garten wie eine große Wohngemeinschaft von Gemüse, Kräutern, Mensch und Tier zu sehen ist, wurde den Studierenden vor allem bei einem Insektenhotel bewusst.
Fazit
Die Studierenden waren sich einig: Wie schön ist es, die Welt nicht durch einen Bildschirm, sondern mit all ihren Farben und Formen betrachten und mit allen Sinnen zu erleben!
Persönlichkeitsbildung am Hesselberg
Die Studierenden der Fachschule für Ernährung und Haushaltsführung besuchten ein Persönlichkeitsfindungsseminar im Evangelischen Bildungszentrum am Hesselberg. Sie lernten, Zeitabläufe zu optimieren und Aufgaben zu bewältigen. Schnell war klar, dass die Kommunikation untereinander ein unentbehrlicher Bestandteil des Problem-/Aufgabenlösungsprozesses darstellt. Die Studierenden erforschten durch Selbstreflexion ihre Persönlichkeit anhand eines Punktesystems. Es kristallisierten sich vier Persönlichkeitstypen heraus: "dominant", "initiativ", "stetig" und "gewissenhaft". Die Teilnehmenden erarbeiteten die Eigenschaften der jeweiligen Persönlichkeiten und stellten relativ schnell fest, dass ihre Selbsteinschätzung richtig war.
Gruppenaufgabe
In einer Gruppenaufgabe wurde klar, dass jede Persönlichkeit für sich alleine zu keiner praktikablen Lösung führt, sondern sich alle vier verschiedenen Persönlichkeiten ergänzen müssen, um ein effektives Resultat zu erzielen. Bei einer abschließenden Feedback-Runde wurden der Tag und die Lerninhalte zusammenfassend wiederholt.
Fazit der Studierenden
Das DISG-Persönlichkeitsmodell lehrt uns, dass die verschiedenen Verhaltensstile dazu tendieren im Einklang zu sein. Die Mischung verschiedener Stile erhöht die Effektivität der Arbeit. Obgleich die Mischung verschiedener Stile zu Konflikten führen kann, können wir mit allen Stilen zusammenarbeiten. Vorausgesetzt ist, dass wir uns gegenseitig respektieren, vertrauen und bereit sind, uns anzupassen.
Mit moderner Tierhaltung auf Tuchfühlung
Die Teilnehmerinnen der Fachschule für Ernährung und Haushaltsführung besuchten die Landwirtschaftlichen Lehranstalten in Triesdorf. Zu den Ausbildungsfächern des Studienganges Hauswirtschaft zählt auch das Fach Unternehmensführung - Tierische Erzeugung, in dem die Teilnehmerinnen Einblick in die Tierproduktion erhalten sollen. Um nicht nur trockene Theorie zu lernen, wurde kurzerhand der anstehende Besuch der Fischküche in Triesdorf (im Fach Küchenpraxis) um eine Führung durch die Triesdorfer Ställe erweitert. So besuchten die Studierenden die Geflügelzucht, die sich auf Leistungszucht reinrassiger Hühner spezialisiert hat, den Sauenstall und das Milchgewinnungszentrum. Besonders der Rinderstall wurde unter der kompetenten Führung einer der Teilnehmerinnen, die hier Ihren Arbeitsplatz hat, für viele eine Wissensbereicherung. Von der Fütterung über Tierwohl und Tiergesundheit bis hin zum Melken und der Milch konnten die Damen ihre Fragen loswerden und erhielten ausführlich Antwort darauf.