Pflanzenschutzwarndienst für Mittelfranken
Aktuelle Hinweise vom 04. Juni 2025

Unser Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Ansbach gibt regelmäßig aktuelle Pflanzenschutz- und Anbauhinweise zu wichtigen Kulturen für Mittelfranken.

Hinweise zu aktuellen pflanzenbaulichen Themen

Aktuelle Düngeverordnung - Vorgaben beachten

Beachten Sie die Vorgaben der Düngeverordnung und der Ausführungsverordnung (Rote und Gelbe Gebiete). Die detaillierten Hinweise und aktuellen Vorgaben finden Sie im nachfolgenden Link. Dort finden Sie auch die Allgemeinverfügungen zu den Ausnahmen bei der bodennahen Ausbringtechnik.

Düngung und gesetzliche Grundlagen

Hinweise zu aktuellen Themen im Bereich Pflanzenschutz

Die Entscheidung ist gefallen - Flufenacet wird nicht verlängert
Mittlerweile wurden die ersten Fristen zum Wirkstoff Flufenacet bzw. den entsprechenden Herbiziden mitgeteilt: Am 20.05.2025 hat die Europäische Kommission entschieden, die Genehmigung von Flufenacet nicht zu verlängern. Daraufhin hat das BVL auf Antrag der mitteilenden Firma folgende Fristen für das Produkt Cadou SC festgelegt: Zulassungsende 02.06.2025, Abverkaufsfrist 02.12.2025, Aufbrauchfrist 02.12.2026. Das sind erfreulicherweise die regulären Fristen. Ob die anderen Produkte entsprechend folgen, ist noch nicht veröffentlicht und muss abgewartet werden.
In Weizen Behandlungen bis Blühende abschließen
Weizen steht meist kurz vor bzw. beginnt mit dem Ährenschieben, wenige Bestände mit frühen Sorten beginnen bereits mit der Blüte, späte Saaten können noch in BBCH 39 sein. An der Krankheitssituation hat sich im Vergleich zur Vorwoche wenig geändert. 6 von 10 Monitoringstandorten zeigen auf den oberen 4 Blättern keinen bekämpfungsrelevanten Befall mit Septoria tritici (in Bayern auf 63 von 71 Standorten der Fall!). In solchen Beständen wird diese Krankheit im heurigen Jahr selbst bei den momentanen Niederschlägen keine ertragsrelevante Rolle mehr spielen, da die Tritici von ihrer Biologie her zu lange braucht, um jetzt in noch sauberen Beständen einen ertragsrelevanten Befall aufzubauen. In noch unbehandelten Beständen ist Septoria tritici nur dann relevant, wenn auf dem vierten Blatt von oben (F-3) ca. die Hälfte der Blätter Befall zeigt. Im Wesentlichen geht es jetzt um die Roste (v.a. Braunrost) und vor allem um Ährenfusarium.
Achtung: Weiterhin finden sich teils massiver Befall mit unspezifischen, rein abiotischen Stressflecken, der je nach Standort und Sorte (z.B. Asory, KWS Emerick, LG Character) variiert. Teils sind diese Flecken großflächig und reichen bis auf F-1 hinauf. Diese unspezifischen Symptome sollten nicht mit Krankheiten verwechselt werden. Ohne typische pilzliche Strukturen, wie kleine schwarze Fruchtkörper im Inneren der Flecken (Septoria tritici) oder wegwischbare Rost- oder Mehltaupusteln, geht von diesen Symptomen keine Gefahr aus. Hier gilt es, nicht unnötig und vorschnell mit Fungiziden zu reagieren, die gegen solche Stressflecken gar nichts bewirken.
Fazit: In gesunden Beständen ohne Fusariumrisiko und ohne Septoria- oder Rostbefall besteht auch keine Notwendigkeit einer Maßnahme. Hier genügen weitere Kontrollen und eine letztmalige Entscheidung Mitte/Ende der Blüte (BBCH 65/69). Findet sich Braunrost (v.a. in anfälligen Sorten) sollte eine Behandlung erfolgen.
In den übrigen Fällen ist Folgendes zu beachten: Ein erhöhtes Fusariumrisiko besteht dort, wo Ernterückstände, vor allem von Mais, auf der Bodenoberfläche liegen und gleichzeitig fusariumanfälligere Sorten, wie Adrenalin, Chevignon, Informer, KWS Donovan, KWS Keitum, LG Character, LG Kermit, SU Magnetron angebaut werden. Aufgrund der nun doch regelmäßigen Niederschläge ist derzeit der witterungsbedingte Infektionsdruck bei Fusarium relativ hoch. Behandlungen gegen Ährenfusarium sollten, sofern noch nicht geschehen, ab Blühbeginn zeitnah nach einem Niederschlag (mind. 2-4 mm) erfolgen. In der Regel werden die meisten Behandlungen in dieser Woche abzuschließen sein. Falls späte Weizen derzeit definitiv noch nicht blühen und dann ab Blühbeginn wieder trockenes Wetter herrscht, besteht kein größeres Fusariumrisiko mehr.
Die Fungizidstrategien und Empfehlungen finden Sie bei der LfL.

Folgende Strategien stehen derzeit im Weizen zur Wahl

  • Ohne Fusariumrisiko, aber mit Befall von Braunrost bzw. Septoria tritici genügen ab Mitte Ährenschieben (BBCH 55) etwa 70 bis 80 Prozent der Regelaufwandmengen breitwirksamer Carboxa-mid/Picolinamid-Azol-Präparate oder -Mischungen, wie Ascra Xpro, Elatus Era, Pioli + Soratel, Revytrex, Univoq oder Vastimo. Im Revytrex-Comet-Pack verbessert der Strobilurinpartner die Dauerwirkung gegen Roste. Bei erhöhtem Braunrostrisiko wird auch zu Univoq eine Strobilurinergänzung empfohlen. Bei den wenigen Standorten mit bekämpfungswürdiger Septoria tritici sollte zeitnah nach den Niederschlägen behandelt werden. Ohne Septoria-Befall genügen zur Rostabsicherung auch einfachere Azol-Strobilurin-Kombinationen, etwa auf Basis günstiger Tebuconazol- und Azoxystrobin-Präparate.
  • Mit Fusariumrisiko sollte eine Behandlung gezielt zu einem Regen ab Blühbeginn (BBCH 61) erfolgen. Dazu empfehlen sich leistungsfähige Azole in Regelaufwandmenge, wie Prosaro, Input Classic (oder Cherokee Neo, Flexure, Hint), Navura, Sirena EC + Protendo Forte oder Verben. Bei moderatem Fusariumrisiko eignen sich auch Soleil, Magnello oder Prothioconazol-Solomittel, wie Aurelia, Joust, Tokyo oder Traciafin, sowie Tebuconazol-Solomittel, wie Folicur, Horizon, Orius oder Tebucur 250 EW. Wo bis-her noch kein Carboxamid eingesetzt wurde, können breitwirksam gegen Fusarium auch Elatus Era (+ Sympara) oder Skyway Xpro eingesetzt werden, sowie, unabhängig von Carboxamiden in der Vorbehandlung, auch Univoq (bei Braunrost in anfälligen Sorten ergänzt mit Regoral, Chamane o.a.).
In Triticale endet der Behandlungszeitraum
In Triticale (meist BBCH 59 bis 69, Ende Ährenschieben bis Ende Blüte) solltenoch vor Pfingsten über die Abschlussbehandlung mit Hauptzielrichtung Ährenfusarium und evtl. Rost entschieden werden. Wenn Maisstoppeln auf der Bodenoberfläche vorhanden sind, werden in Folge der Niederschläge in den nächsten Tagen Infektionen gesetzt, die zu hohen DON-Belastungen führen können. Behandlungen auf Basis der Wirkstoffe Prothiocoanzol und Tebuconazol sollten kurz vor oder nach einem Regen in die Blüte erfolgen. Grundsätzlich können viele oben beim Weizen genannten Mittel verwendet werden, ausgenommen Soleil, Magnello, Folicur und Horizon, sowie nur bis BBCH 61 Aurelia und Protendo forte. In Winterroggen ist die Blüte meist zu Ende und Behandlungen daher nur noch in späten Beständen bis BBCH 69 möglich.
Die Fungizidstrategien und Empfehlungen finden Sie bei der LfL.
Auch in Sommergerste die Behandlungen abschließen
In Sommergerste (um BBCH 55 Mitte Ährenschieben) sollte bis Ende Ährenschieben eine Abschlussbehandlung gegen Ramularia erfolgen, deren Ausbreitung durch die Witterung der nächsten Tage mit der Abfolge von Regen und Sonneneinstrahlung mit hohen Temperaturen gefördert werden kann. Hierfür sollten 750 g des Kontaktwirkstoffes Folpet eingesetzt werden, enthalten in Folpan 500 SC oder Amistar Max. Die Aufwand-mengen breitwirksamer Partner lassen sich gegenüber der Wintergerste um etwa 20 Prozent reduzieren. Zu 1,5 l Folpan 500 SC oder Amistar Max eigenen sich zum Beispiel Ascra Xpro, Balaya, Elatus Era, Jordi, Re-vytrex sowie der Avastel-Pack, bei reduzierter Wirkung auch reine Azolpräparate wie 1,2 l Navura oder 200 g Prothioconazol über eines der zahlreichen Prothioconazol-Solomittel. Bei etwas geringerer und unsicherer Wirkung lässt sich Folpet auch durch gut formulierten Schwefel, wie zum Beispiel 4,0 l Thiopron ersetzen (Aufwandmengen jeweils je ha).
Die Fungizidstrategien und Empfehlungen finden Sie auch bei der LfL.

Hinweise der LfL zu Krankheiten und Schädlingen in Getreide sowie zum Unkrautmanagement im Getreidebau

Rapsblüte

Rapsblüte

Maßnahmen im Raps abgeschlossen
Die meisten Rapsbestände haben abgeblüht, die Behandlungen sind abgeschlossen.
Manche Rapse zeigen eine schlechte Schotenbildung, sind dünn und wenig verzweigt. Dies ist meist auf die Wechselfröste und die Trockenheit zurückzuführen. Letztere hat auch die Verfügbarkeit von Nährstoffen stark beeinträchtigt.

Informationen der LfL zum Pflanzenschutz in Raps

Hinweise zum Mais

Aktuelles zur Unkrautbekämpfung
Bis Pfingsten stehen noch die Behandlungen der Bestände nach Grünroggen, Weidelgras o.a. Feldfutter an. Ansonsten ist evtl. noch auf die Notwendigkeit von Nachbehandlungen zu kontrollieren. Wo nämlich mehr bodenaktive Lösungen zum Einsatz kamen, ist zu prüfen, ob die Wirkung ausreichend oder ggf. noch eine blattaktivere Nachbehandlung nötig ist. Gegen Hühnerhirse eigenen sich z.B. Mesotrione-haltige Mittel, Laudis (erfasst auch aufgelaufene Borstenhirse) und wo noch wirksam auch Mittel auf Basis Nicosulfuron, Rimsulfuron o.a. Gegen Disteln sind Clopyralid-haltige Mittel (z.B. Effigo, Lontrel u.a.) zur Nachlage geeignet, gegen Winde Dicamba-haltige Produkte (z.B. Arrat + Dash, Casper, Delion, Mais-Banvel u.a.) oder Fluroxypyr-haltige Mittel (z.B. Tandus, Valentia u.a.). Auf ausreichende Wärme, auch nachts, ist zu achten.
Die Herbizidübersichten, Strategien und Empfehlungen finden Sie im unten stehenden Link der LfL.
Falter des Maiszünslers
In den letzten Jahren meist geringe Probleme mit dem Maiszünsler
Auch wenn im vergangenen Jahr der Befall mit Maiszünsler meist wieder sehr gering war, sollte auf den Befallsflächen weiterhin ein Augenmerk auf dessen Reduzierung gelegt werden. Die wirksamste Bekämpfung des Zünslers geschieht ackerbaulich durch ein möglichst intensives Mulchen/Quetschen der befallenen Stängel und Stoppeln. Ob Befall vorliegt, kann nach der Ernte an den Stoppeln relativ einfach an mehreren Stellen durch Aufschneiden/Aufschlitzen mit einem Messer kontrolliert werden. Die Bearbeitungsqualität ist bei trockenen Verhältnissen besser als bei feuchten. Ziel muss sein, dass auf der Bodenoberfläche keine intakten Stängelreste verbleiben, in denen sich vorhandene Zünslerraupen verpuppen können. Wenn möglich, sollte daher anschließend untergepflügt oder tief eingemischt werden. Auf sicher befallsfreien Schlägen sollte die Bearbeitungsintensität nur dann reduziert werden, wenn aufgrund der Fruchtfolge auch nicht auf Ährenfusarium bei der Folgekultur zu achten ist. Wird dagegen z.B. Weizen oder Triticale nachgebaut, sollte durch die Bodenbearbeitung weitgehend sichergestellt werden, dass von den Ernterückständen des Maises keine Infektionsgefahr zur Getreideblüte mehr ausgehen kann.

Trockenheit kann die Herbizidwirkung einschränken

In unserer Region dürften die Bestände bald die Reihen schließen. Die Trockenheit kann die Herbizidwirkung einschränken. Im Nachauflauf stehen letztmals die Metribuzin-haltigen Mittel zur Verfügung (z.B. Arcade, Citation, Sencor liquid u.a.). Brauchen Sie diese in dieser Saison auf.
Krautfäule: Derzeit wird für normale Auflauftermine (ab Mitte Mai) von den Prognosemodellen noch kein Spritzstart ausgewiesen. Je nach Niederschlagssituation in der restlichen Woche bis Pfingsten könnte sich dieser aber im Laufe der kommenden Woche ergeben. Ein Spritzstart wird für unser Gebiet nur für sehr frühe Auflauftermine im April ausgewiesen. Pflanzgutvermehrer sollten auf Blattläuse achten.
Gegen die Gasflügelzikaden wurden mittlerweile einige Notfallzulassungen durch das BVL erteilt. Beachten Sie die umfangreichen Auflagen dieser Mittel, insbesondere die Verbote vieler Mittel auf drainierten Flächen, bei den Abständen zu Gewässern und zum Bienenschutz! Außerdem ist ein Einsatz erst nach Warndienstaufruf erlaubt. Derzeit wurde noch kein Zuflug der Schilf-Glasflügelzikaden im Kartoffelanbaugebiet beobachtet.
Die Bescheide finden Sie in den unten stehenden Links zum BVL.
Warndienst Blattläuse

Nachfolgend finden Sie einen Überblick zum Flugverlauf der Blattläuse. Am vergangenen Wochenende fand eine deutlicher Zuflug statt, der nun durch die Regenschauer etwas gebremst wird.

Blattlauszuflug in Kartoffelbeständen

Ausgelaufene Zulassungen und neue Notfallzulassungen

In Kartoffeln ist in den letzten Jahren eine Vielzahl an Mitteln nicht mehr zugelassen worden.
Aktuell wurden alle Pflanzenschutzmittel mit dem Wirkstoff Spirotetramat (Movento-Produkte und Unterzulassungen) widerrufen. Die Aufbrauchfrist endet am 30.10.2025. Ebenso wurde der Wirkstoff Dimethomorph nicht mehr verlängert und somit wurden die betroffenen Mittel zum 20.11.2024 widerrufen, die Aufbrauchfrist der Mittel (z.B. Banjo forte, Presidium u.a.) endete bereits am 20.05.2025. Brauchen Sie die Mittel innerhalb dieser Fristen auf, anschließend sind die Mittel entsorgungspflichtig.
Für 2025 wurden bisher Notfallzulassungen gegen Drahtwurm für die Produkte ATTRACAP und SoilGuard 0.5 GR erteilt. Spintor GR und Ercole/Karate 0.4GR sind hier mittlerweile regulär zugelassen. Beachten Sie die einschlägigen Vorgaben zur vorgeschriebenen Ausbringtechnik und die Auflagen bei der Anwendung.
Näheres beim BVL.
Mittlerweile wurden vom Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) mit Wirkung zum 24. Mai 2025 die Zulassungen aller Pflanzenschutzmittel mit dem Wirkstoff Metribuzin widerrufen. Es gilt die gesetzliche Abverkaufsfrist und Aufbrauchfrist bis 24. November 2025. Diese Fristen gelten für alle Metribuzin-haltigen Mittel (z.B. Arcade, Artist, Citation, Mistral, Sencor Liquid u.a.) gleichermaßen. Brauchen Sie diese Mittel also vollständig in dieser Saison auf, sofern noch möglich und noch nicht geschehen!
Weiterhin finden Sie hier die Notfallzulassungen der Insektizide gegen die Glasflügelzikaden und ggf. gegen Blattläuse als Virusvektoren im Pflanzkartoffeln.

Monitoring hat begonnen - Schwarze Bohnenläuse und Zikaden

SBR-Symptome im RübenkörperZoombild vorhanden

SBR-Symptome im Rübenkörper

Die durch eine bestimmte Zikadenart übertragene Krankheit SBR ist erstmals 2019 im Grenzgebiet zu Baden-Württemberg sichtbar angekommen. In 2020 waren im westlichen Dienstgebiet bereits zahlreiche Flächen befallen. Auch 2021 konnten im westlichen Bereich in nahezu allen untersuchten Proben SBR nachgewiesen werden (siehe Bild links). Im Trockenjahr 2022 kam es zu keiner weiteren Ausbreitung. Seit 2023 ist das Kerngebiet des Rübenanbaus nahezu komplett stark betroffen. Neben dem bisher bei uns vorherrschenden SBR-Erreger Arsenophonus spielt seit 2023 auch der zweite Erreger Stolbur eine große Rolle.Während gegen Arsenophonus tolerante Sorten helfen, gibt es bei Stolbur derzeit keine sichere Gegenmaßnahmen. Lediglich gewisse Sortenunterschiede sollten genutzt werden.
Da die Zikaden im Boden gut überwintern, wenn Weizen o.a. Wintergetreide nachgebaut wird, kann durch einen möglichst flächendeckenden Verzicht auf den Nachbau von Winterungen und das Ausweichen auf Mais und andere später gesäte Frühjahrskulturen versucht werden, das Zikadenpotential zu reduzieren.
Mittlerweile wurden zahlreiche Notfallgenehmigungen für Insektizide gegen die Zikaden (und teils Blattläuse) erteilt. Die detaillierten Bestimmungen finden Sie in den Links zum BVL. Beachten Sie die einschlägigen Auflagen, insbesondere hinsichtlich der Abstände zu Gewässern und zum Bienenschutz sowie dass viele Produkte nicht auf drainierten Flächen eingesetzt werden dürfen. Außerdem ist ein Einsatz erst nach Warndienstaufruf erlaubt.
Das Monitoring Schädlinge und Zikaden ist angelaufen, die Ergebnisse und Strategien finden Sie nachfolgend. Derzeit ist v.a. auf den häufig vorhandenen Befall mit Blattläusen zu achten. In den Fallen Mittelfrankens waren bis zum Wechsel am 02.06. trotz des warmen Wochenendes noch keine bzw. nur sehr wenige Zikaden zu finden. Die Fänge aller Standorte können nachfolgend über ISIP abgerufen werden. Die vorliegenden Daten haben in Mittelfranken noch keinen Warndienstaufruf gerechtfertigt. Die nächste Bewertung der Situation erfolgt am Freitag (06.06.) dieser Woche, dann wieder am Mittwoch (11.06.) kommender Woche. Machen Sie sich bis zum Warndienstaufruf schon mit den rechtlichen Vorgaben vertraut, die Sie unter den nachfolgenden Links zur LfL finden.

Schädlingsmonitoring Frankenrüben Externer Link

Lupinen

Lupinen

Maßnahmen in Sojabohnen meist abgeschlossen
Die Herbizidmaßnahmen in Sojabohnen sind in der Regel abgeschlossen.
Weitere Hinweise bei der LfL.
Auf Blattläuse kontrollieren
Erbsen und Ackerbohnen sollten Sie auch auf Blattläuse kontrollieren. In Erbsen werden sie häufig zu spät wahrgenommen, da sie versteckt in den noch nicht geöffneten Blättern bzw. Blüten sitzen. Für Behandlungen sind regulär nur die Pyrethroide Karate Zeon, Kaiso Sorbie und Mavrik Vita zugelassen, allerdings bei eingeschränkter Wirkung. In Ackerbohnen bietet sich Teppeki als Alternative an. Eine Notfallzulassung von Teppeki in Futtererbse gegen Blattläuse als Virusvektoren wurde im Gegensatz zu 2024 nicht erteilt. Dafür hat das Mittel Mospilan SG hat eine Notfallzulassung gegen Blattläuse in Futtererbsen für diese Saison erhalten, die Aufwandmenge beträgt 250 g/ha. Die Abstands- und Bienenschutzauflagen (solo B4, in Mischung mit Azolen B1!) sind dringend zu beachten (siehe Notfallgenehmigung beim BVL). Eine Behandlung gegen Erbsenwickler hat sich auf den Befallslagen ab beginnendem Hülsenansatz (meist Mitte bis Ende der Blüte) mit Karate Zeon bzw. Kaiso Sorbie bewährt. Mittlerweile liegt hierfür auch wieder eine Notfallzulassung von Coragen in Futtererbsen vor (siehe BVL). Der Bienenschutz ist immer zu beachten.
Weitere Hinweise bei der LfL.
Informationen für Neueinsteiger
Im Rahmen des bundesweiten Projektes Demonstrationsnetzwerk Erbse/Bohne (DemoNetErBo) haben Neueinsteiger die Möglichkeit, sich in einen E-Mail-Verteiler aufnehmen zu lassen. Weitere Informationen dazu finden Sie im nachfolgenden Link.

Eiweiß - Bayerische Eiweißinitiative Externer Link

Keine Flächenbehandlung mehr auf bayerischen Grünlandflächen erlaubt

Ampfer
Beachten Sie, dass seit 1. Januar 2022 nach Art. 3 Bayerisches Naturschutzgesetz auf Dauergrünlandflächen der flächenhafte Einsatz von Pflanzenschutzmitteln verboten ist. Eine Einzelpflanzenbekämpfung bleibt weiterhin erlaubt.
Aktive Mauslöcher sollten sofort mit Giftweizen/Giftlinsen belegt werden (3-5 Körner/Linsen pro Loch verdeckt mit Legeflinte ausbringen). Auch das Aufstellen von Sitzstangen (1 bis max. 2 Stück pro ha) ist anzuraten.
Beachten Sie, die neuen Auflagen von Giftweizen bzw. Giftlinsen zum Einsatz in Vogelschutz- und FFH-Gebieten. Einsätze in Naturschutzgebieten sind generell verboten.
Beachten Sie auch die Vorgaben zur Mahd auf Grünlandflächen ab 1 ha nach Bayerischem Naturschutzgesetz sowie die grundsätzlichen Empfehlungen der LfL („Mähknigge“).

Hinweise der LfL - Der LfL-Mähknigge Externer Link

Wichtige rechtliche Änderungen bei Glyphosat und Gewässerabständen auch auf Grünland

Beachten Sie auch die neuen Vorgaben der Pflanzenschutzmittel-Anwendungs-Verordnung.
Der Einsatz Glyphosat-haltiger Mittel ist in Naturschutzgebieten, Nationalparken, gesetzlich geschützten Biotopen u.a., Wasserschutzgebieten und Heilquellenschutzgebieten seit 08.09.2021 grundsätzlich verboten.

Außerhalb der genannten Schutzgebiete dürfen Glyphosat-haltige Mittel auf Grünland flächig nur noch eingesetzt werden

  1. zur Erneuerung des Grünlandes bei einer Verunkrautung, bei der auf Grund ihres Ausmaßes ohne die Anwendung die wirtschaftliche Nutzung des Grünlandes oder die Futtergewinnung wegen eines Risikos für die Tiergesundheit nicht möglich ist, oder
  2. zur Vorbereitung einer Neueinsaat auf Flächen, die in eine Erosionsgefährdungsklasse nach § 6 Absatz 2 bis 4 der Agrarzahlungen-Verpflichtungen-Verordnung zugeordnet sind oder auf denen eine wendende Bodenbearbeitung auf Grund anderer Vorschriften nicht erlaubt ist.
Seit 1.Januar 2022 ist nach Art. 3 Bayerisches Naturschutzgesetz auf Dauergrünlandflächen der flächenhafte Einsatz von Pflanzenschutzmitteln allerdings grundsätzlich verboten. Falls eine Behandlung unumgänglich sein sollte, muss bei der zuständigen Unteren Naturschutzbehörde eine Ausnahmegenehmigung beantragt werden.
Außerdem ist nun auf Grünland bei allen Pflanzenschutzmitteleinsätzen (auch bei der Einzelpflanzenbehandlung) ein Abstand von 5 Metern zu Gewässern einzuhalten. Ausgenommen sind nur kleine Gewässer mit wasserwirtschaftlich untergeordneter Bedeutung.
Zudem sind förderrechtliche Einschränkungen zu beachten.

Rechtsvorschriften im Pflanzenschutz

Rechtsvorschriften im Pflanzenschutz

Bei den Auflagen den Durchblick behalten
Beachten sie neben den normalen Abstandsauflagen, die meist mit entsprechenden Düsen gelöst werden können, auch die Hangneigungsauflagen (z.B. NW 701, 705, 706 u.a.): Diese erfordern entlang von dauernd oder periodisch wasserführenden Gewässern bei Schlägen mit einer Hangneigung von über 2% einen unbehandelten, geschlossen bewachsenen Randstreifen, der je nach Auflage zwischen 5 und 20 m breit sein muss. Der Randstreifen ist nicht erforderlich, wenn die Bestellung im Mulchsaat- oder Direktsaatverfahren erfolgt. Allerdings muss bei der Mulchsaat zum Zeitpunkt der Behandlung die Mulchauflage aus fachlicher Sicht mindestens einen Bodenbedeckungsgrad von 30% aufweisen.
Bei den Hangneigungsauflagen spielt die Düse keine Rolle, sie dürfen daher nicht mit den Abdriftauflagen (NW600 bis NW609) verwechselt werden.

Abstandsauflagen sind ein Schwerpunkt im Kontrollplan Pflanzenschutz. Eine Übersicht zu den Abstandsauflagen finden Sie im Merkblatt Pflanzenschutz.
Die Abstandsauflagen sind unabhängig vom jetzt eventuell vorgeschriebenen Gewässerrandstreifen nach dem Volksbegehren "Rettet die Bienen" einzuhalten. Im Gegensatz zur Kartierung bei den Randstreifen nach Volksbegehren sind bei den Abstandsauflagen Pflanzenschutz ALLE ständig oder periodisch wasserführenden Gewässer betroffen, ausgenommen sind lediglich die nur gelegentlich wasserführenden Gewässer. Der Gewässerrandstreifen nach Volksbegehren kann allerdings auf die notwendigen Abstandsflächen je nach Pflanzenschutzmittelauflage angerechnet werden, wenn er die entsprechenden Vorgaben erfüllt.

Pflanzenschutz-Merkblatt Externer Link

Neufassung des Verzeichnisses regionalisierter Kleinstrukturanteile veröffentlicht

Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit hat im Bundesanzeiger die 10. Ergänzung zur Neufassung des Verzeichnisses regionalisierter Kleinstrukturanteile (BVL 24/02/01) vom 30. Januar 2025 veröffentlicht. Damit ist die Aktualisierung für das Jahr 2025 abgeschlossen. Dieses Verzeichnis ist bei den einschlägigen NT-Auflagen zu beachten. Die mittelfränkischen Gemeinden Puschendorf, Obermichelbach, Seukendorf, Gollhofen, Hemmersheim, Oberickelsheim und Simmershofen sind nicht mit ausreichend Kleinstrukturen ausgestattet, hier sind erhöhte Anforderungen bei den NT-Auflagen zu beachten. Weitere Informatioen im Link zur LfL, Dort können Sie auch eine entsprechende Karte öffnen.

Neufassung des Verzeichnisses regionalisierter Kleinstrukturanteile Externer Link

Das BVL hat in einer Bekanntmachung festgelegt, dass zu Flächen, auf denen sich regelmäßig Personen aufhalten (also z.B. Wohngebiete, Privatgärten, Freizeitflächen usw.), zu deren Schutz eine grundsätzlicher Abstand von 2 m bei Flächenspritzung und von 5 m bei Raumkulturen einzuhalten ist. Mehr dazu im untenstehenden Link der LfL.
Außerdem ist darauf zu achten, dass der angrenzende Feldrand grundsätzlich nicht getroffen wird. Die äußere Düse muss also einen solchen Abstand zum Feldrand haben, dass dieser durch den Spritzkegel nicht getroffen wird. Kann dies durch die Fahrgassenanlage nicht gewährleistet werden, ist eine entsprechende Randdüse für die erste Fahrgasse im Randbereich zu verwenden.

Mindestabstände bei der Anwendung von Pflanzenschutzmitteln - LfL Externer Link

Viele Düsen mit 90% Abdriftminderung anerkannt
Nachfolgend finden sie alle anerkannten abdriftmindernden Düsen bzw. die Universal-Düsentabelle.

Verzeichnis Verlustmindernde Düsen und Geräte und Düsentabelle - LfL Externer Link

Wichtige neue rechtliche Änderungen bei Glyphosat

Den aktuellen Stand der Zulassung sowie das weitere Vorgehen finden Sie im nachfolgenden Link zur LfL.

Infos der LfL zu Glyphosat Externer Link

Verbot auf bestimmten Flächen gilt weiterhin
Der Einsatz Glyphosat-haltiger Mittel ist in Naturschutzgebieten, Nationalparken, gesetzlich geschützten Biotopen u.a., Wasserschutzgebieten und Heilquellenschutzgebieten und zur Spätanwendung vor der Ernte seit 08.09.2021 grundsätzlich verboten.

Außerhalb der genannten Schutzgebiete dürfen Glyphosat-haltige Mittel auf Ackerland nur noch in einem der folgenden Fälle eingesetzt werden:

  • bei Mulch- und Direktsaaten
  • gegen Wurzelunkräuter wie Quecke, Ampfer, Winde, Landwasserknöterich und Ackerkratzdisteln auf den betroffenen Teilflächen sowie
  • auf Schlägen, die in eine Erosionsgefährdungsklasse K-Wasser 1, K-Wasser 2 oder K-Wind 1 eingestuft sind
Eine Anwendung ist grundsätzlich nur zulässig, wenn im Einzelfall vorbeugende Maßnahmen (geeignete Fruchtfolge, geeigneter Aussaatzeitpunkt, mechanische Maßnahmen, Pflugfurche) nicht durchgeführt werden können und andere technische Maßnahmen nicht geeignet oder nicht zumutbar sind. Wir empfehlen dazu, die Dokumentationshilfe der LfL zu nutzen.
Weitere ausführliche Hinweise der LfL Freising zu Glyphosat sind nachfolgend zu finden.

Hinweise und Anwendungsbeschränkungen für den Einsatz von Glyphosat Externer Link

Wichtige neue rechtliche Änderungen in für den Naturschutz bedeutenden Gebieten

In Naturschutzgebieten, Nationalparken, Nationalen Naturmonumenten, Naturdenkmälern und gesetzlich geschützten Biotopen gemäß § 30 des Bundesnaturschutzgesetzes, ausgenommen Trockenmauern im Weinbau, ist die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln nun teilweise verboten oder stark eingeschränkt. Vom diesem Verbot betroffen sind z. B. Zinkphosphid und Glyphosat, die Anwendung von Herbiziden sowie die Anwendung aller Insektizide, die mit den Bienenschutzauflagen B1, B2 oder B3 belegt oder die mit der Auflage NN410 als bestäubergefährlich eingestuft sind. Die Bienenschutzauflagen sind als NB-Anwendungsbestimmungen, z. B. als NB6611 oder NB6621 oder NB663 codiert.
Diese Verbote und Einschränkungen gelten auch in den FFH-Gebieten (Flora-Fauna-Habitat). Davon ausgenommen sind Flächen zum Gartenbau, Obst- und Weinbau, Anbau von Hopfen und sonstigen Sonderkulturen, zur Vermehrung von Saatgut und Pflanzgut sowie Ackerflächen, die nicht als Naturschutzgebiet, Nationalpark, Nationales Naturmonument oder Naturdenkmal ausgewiesen sind.
Weitere ausführliche Hinweise der LfL Freising sind nachfolgend zu finden.

Verboten: Einsatz von Pflanzenschutzmitteln in für den Naturschutz bedeutenden Gebieten und an Gewässern Externer Link

Wichtige neue rechtliche Änderungen an Gewässern

Pflanzenschutzmittel dürfen entlang von Gewässern, ausgenommen kleine Gewässer mit wasserwirtschaftlich untergeordneter Bedeutung, innerhalb eines Abstandes von 10 Metern zum Gewässer nicht mehr eingesetzt werden. Der Abstand verringert sich auf 5 Meter, wenn auf dem 5-Meterstreifen eine ganzjährig geschlossen begrünte Pflanzendecke vorhanden ist. In vielen Fällen (aber eben nicht immer) ist diese Vorgabe bereits über den 5-Meter-Randstreifen nach Volksbegehren erfüllt. Betroffene Gewässer sind in Mittelfranken mittlerweile überall kartiert und im UmweltAtlas Bayern veröffentlicht.
Deshalb ergeht die dringende Beratungsempfehlung, entlang der kartierten Gewässern einen 5 Meter breiten Grünstreifen ab der Böschungsoberkante anzulegen.
Nachfolgend finden Sie weitere ausführliche Hinweise der LfL Freising sowie zu den kartierten Gewässern.

Achtung: Wichtige Regelungen zur Guten Fachlichen Praxis, zum Anwenderschutz, Spritzen-TÜV, den Aufbrauchfristen, Dokumentation, Entsorgung

Landwirte und alle anderen Anwender von Profi-Pflanzenschutzmitteln müssen die allgemeinen Grundsätze des integrierten Pflanzenschutzes seit dem 1. Januar 2014 einhalten. Nachfolgend finden Sie dazu eine Broschüre mit ausführlichen Erläuterungen sowie einen Fragebogen zur Umsetzung des integrierten Pflanzenschutzes im eigenen Betrieb. Der ausgefüllte Fragebogen muss bei einer eventuellen Fachrechtskontrolle vorgelegt werden.

Überprüfung der Umsetzung des integrierten Pflanzenschutzes im Betrieb - LfL Externer Link

Auflagen zum Schutz des Anwenders sind Bestandteil der Zulassung und der Gebrauchsanleitung. Das Nichtbeachten dieser Bestimmungen kann die Zulassung von Mitteln gefährden. Beherzigen Sie daher die Auflagen zum Anwenderschutz. Ausführliche Informationen finden Sie auf den Seiten des BVL, die laufend aktualisiert werden.

Persönliche Schutzausrüstung beim Umgang mit Pflanzenschutzmitteln - Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit Externer Link

Im Juli 2013 ist die neue Pflanzenschutz- Geräteverordnung in Kraft getreten. Demnach müssen künftig Verfügungsberechtigte und Besitzer ihre in Gebrauch befindlichen Pflanzenschutzgeräte in Zeitabständen von sechs Kalenderhalbjahren (bisher vier Kalenderhalbjahre) prüfen lassen, also zukünftig alle drei Jahre statt wie bisher alle zwei Jahre. Mittlerweile sind die Übergangsvorschriften ausgelaufen, so dass sich der aktuelle Prüftermin immer anhand der Plakette ablesen lässt.

Hinweise der LfL zur Gerätetechnik Externer Link

Nutzen Sie die kommende Zeit, um ihre Dokumentation der Pflanzenschutzmaßnahmen zu vervollständigen und ihr Lager auf abgelaufene, nicht mehr einsetzbare Mittel zu überprüfen, um diese ordnungsgemäß zu beseitigen.

Bei der Anwendung von Pflanzenschutzmitteln sind der Name des Anwenders, die behandelte Kultur, die Anwendungsfläche, das Pflanzenschutzmittel, die Aufwandmenge und das Anwendungsdatum aufzuzeichnen. Achten Sie dabei auf eine korrekte Bezeichnung der eingesetzten Pflanzenschutzmittel, um Fehler zu vermeiden.
Ab 2026 sind die Aufzeichnungen aufgrund einer EU-Vorgabe digital in maschinenlesbarer Form zu erfassen. Das Verfahren und die Vorgaben werden derzeit auf Bundesebene erarbeitet.

Dokumentation von Pflanzenschutzmittelanwendungen Externer Link

Für alle Pflanzenschutzmittel, deren Zulassung regulär endet und für die kein Anwendungsverbot ausgesprochen wird, gilt folgendes: Nach Ende der Zulassung besteht eine Abverkaufsfrist von 6 Monaten für den Handel. Der Anwender hat nach Ende der Zulassung eine Aufbrauchfrist von maximal 18 Monaten. Beispiel: Bei Mittel XY endete die Zulassung am 31.12.2021, der Handel darf noch bis zum 30.06.2022 abverkaufen, der Anwender noch bis 30.06.2023 ausbringen. Mehr dazu im nachfolgenden Link.

Kürzere Aufbrauchfristen für Pflanzenschutzmittel - LfL Externer Link

Produkte, deren Aufbrauchfrist abgelaufen ist, dürfen nicht mehr eingesetzt werden.

Im neuen Pflanzenschutzgesetz vom 14.02.2012 wurde eine Beseitigungspflicht (§15) für bestimmte, nicht mehr einsetzbare Pflanzenschutzmittel eingeführt. Sie sind auf der sicheren Seite, wenn Sie am besten alle Pflanzenschutzmittel, die keine Zulassung und keine Aufbrauchfrist mehr haben, ordnungsgemäß beseitigen, auch wenn nicht jedes dieser Mittel von der Beseitigungspflicht betroffen sein wird. Kontrollieren Sie daher in der noch ruhigeren Zeit ihr Lager und entsorgen Sie die Mittel, die nicht mehr angewandt werden dürfen, über Wertstoffhöfe oder Fachfirmen. Auch manche Landhandelsfirma bietet in unregelmäßigen Abständen Sonderaktionen hierzu an.
Die Liste Zusatzstoffe enthält auch noch diejenigen Mittel, die vor dem 14. Februar 2012 nach altem Recht gelistet worden sind. Gemäß der Übergangsregelung in § 74 Absatz 10 des Pflanzenschutzgesetzes waren diese Zusatzstoffe noch bis zum 14. Februar 2022 verkehrsfähig, was seither nicht mehr der Fall ist. Auch die Aufbrauchfrist endete zu diesem Zeitpunkt. In der Liste finden sich nun die mittlerweile wieder neu genehmigten Zusatzstoffe samt ihren genehmigten Anwendungen, die es beim Einsatz zu beachten gilt.

Aktueller Hinweis zur Mäusebekämpfung

Mäuselöcher im Grünland

Mäuselöcher im Grünland

Die trockenen Jahre 2022 und 2023 haben regional zu einem starken Anstieg bei der Mäusepopulation geführt. Nur ein nasser Herbst und Winter kann die Population wieder effektiv reduzieren. Ansonsten kann bei beginnendem Befallsaufbau die Belegung der Mäuselöcher mit Giftweizen/Giftlinsen (3-5 Körner/Linsen pro Loch verdeckt mit Legeflinte ausbringen) einen wirksamen Beitrag leisten. Dies ist derzeit die einzige, regulär zugelassene chemische Bekämpfungsmöglichkeit. Es wird nochmals darauf hingewiesen, dass eine breitwürfige Ausbringung von Giftweizen bzw. -linsen verboten ist und zu Schäden bei Vögeln und anderen Tieren führen kann.
Nutzen Sie aber auch indirekte Maßnahmen wie das Aufstellen von Sitzstangen für Greifvögel (1 bis 2 Sitzstangen pro ha sind ausreichend).
Beachten Sie, die neuen Auflagen von Giftweizen bzw. Giftlinsen zum Einsatz in Vogelschutz- und FFH-Gebieten. Einsätze in Naturschutzgebieten sind generell verboten.